Inhalt
- Anreizsysteme zur Motivation von Mitarbeitern
- Was sind Anreizsysteme?
- Welche Ziele verfolgen Unternehmen mit Anreizsystemen?
- Die Herausforderung bei der Mitarbeiterbindung
- Sie benötigen Unterstützung bei der Gewinnung neuer Talente?
- Innere und äußere Motivation von Mitarbeitern
- Anreizsysteme für Mitarbeiter im Unternehmen
- Materielle Anreizsysteme
- Vor- und Nachteile von materiellen Anreizsystemen:
- Immaterielle Anreizsysteme
- Vor- und Nachteile von Immaterielle Anreizsystemen:
- Beispiele zu immateriellen und materiellen Anreizsystemen
- Praxisbeispiele für Anreizsysteme
- Beispiel für Monetäre Anreize im Verkauf
- Beispiel für Monetäre Anreize im Verkauf
- Anforderungen an Anreizsysteme
- Tipps zur Gestaltung eines effektiven Anreizsystems
Anreizsysteme zur Motivation von Mitarbeitern
Wussten Sie, dass die richtigen Reize sowie eine feste emotionale Bindung Ihrer Mitarbeiter zum Unternehmen eine 14 % höhere Produktivität bedeuten kann? Andererseits kann eine überwiegende und fehlende Motivation zu Produktionseinbrüchen führen und damit schwere wirtschaftliche Konsequenzen mit sich bringen.
Somit müssen Unternehmen heutzutage wesentlich mehr bewirken, als eine entgeltliche Vergütung zu zahlen. Sie müssen Ihre Mitarbeiter motivieren und halten. Denn je stärker die Anreize und sogleich auch die Bindung von Mitarbeitern an Ihr Unternehmen sind, desto höher ist auch die Performance. Erfahren Sie, wie Sie mit Anreizsystemen den entscheidenden Anker legen können, um Ihre Mitarbeiter zu motivieren und die Leistungsbereitschaft anzukurbeln.
Was sind Anreizsysteme?
Anreize werden durch monetäre oder nicht-monetäre Belohnungen oder Leistungserfüllungen in unserem Emotionsraum ausgelöst. Diese können je nach Charakter mit den individuellen Motiven, Werten und Wünschen eines jeden Menschen zusammenhängen und sollen dessen Bedürfnisse befriedigen.
Unter Anreizsystemen versteht man daher die gezielte und strukturelle Bündelung aller Maßnahmen, die darauf abzielen, die Motivation von einzelnen Personen, Gruppen oder ganzen Abteilungen positiv zu beeinflussen. Das Ziel dabei ist es, durch gewisse Reize bessere Ergebnisse und Meilensteine innerhalb einer Organisation zu erreichen und die Mitarbeiterbindung aktiv zu stärken.
Welche Ziele verfolgen Unternehmen mit Anreizsystemen?
Das große primäre Ziel von Anreizsystemen ist es, Motivationsfaktoren zu liefern, die das berufliche Engagement steigern. Dadurch soll erreicht werden, dass Mitarbeiter produktiver sind, bereit sind Überstunden zu leisten, sowie freiwillige Aufgaben zu übernehmen, da sie sich stark mit dem Unternehmen identifizieren können und erfolgsorientiert denken
Dadurch ergeben sich zwei Arten, in denen sich die Ziele bei Anreizen klassifizieren lassen:
Anreize zur Mitarbeiterbindung: Motivation durch Prämien oder Provisionen beim Kauf wirken sich positiv auf die Leistung aus. Besonderes Engagement sollte daher mit anerkannt werden, um die Zufriedenheit des Mitarbeiters sowie die langfristige Bindung an das Unternehmen zu sichern.
Anreize zur Mitarbeitergewinnung: Karrierechancen bieten Entwicklungsperspektiven, während ein eigenes Firmenhandy oder Laptop moderne Arbeitsmittel bereitstellen. Eine gute Work-Life-Balance sorgt dafür, dass potenzielle Mitarbeiter Beruf und Privatleben besser vereinbaren können, was die Attraktivität des Unternehmens für neue Kandidat:innen erhöht.
Die Herausforderung bei der Mitarbeiterbindung
Unternehmen stellen sich schwer damit, ihre Prozesse so zu festigen, dass die emotionale Mitarbeiterbindung und Personalerhaltung gefördert wird. Laut dem Engagement Index Deutschland weisen gerade mal 14% Prozent aller Arbeitnehmenden in Deutschland eine hohe emotionale Bindung auf.
In einem stark dynamischen Arbeitsmarkt wird die Mitarbeiterrekrutierung zunehmend zeit- und kostenintensiver. Hohe Fluktuation bedeutet für Unternehmen nicht nur den Verlust von Erfahrung und Fachwissen, sondern kann auch eine Kettenreaktion weiterer Abgänge auslösen. Der Weggang von Mitarbeitenden beeinträchtigt oft das Betriebsklima, da die verbleibenden Teammitglieder durch zusätzliche Arbeit belastet werden. Auch die Kundenbeziehungen leiden darunter, denn Kontinuität in der Betreuung ist den Kunden sehr wichtig.
Angesichts dieser Herausforderungen ist es für Arbeitgeber zwingend notwendig, attraktive Anreizsysteme zu etablieren. Denn Sie tragen maßgeblich zur Mitarbeiterbindung bei und verhindern die kostspielige Rekrutierung neuer Mitarbeiter.
Sie benötigen Unterstützung bei der Gewinnung neuer Talente?
Seit über 10 Jahren liegt unser Fokus im Bereich der Personalbeschaffung auf das perfekte Matching von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Unsere Expertise liegt dabei besonders auf das Recruiting von Talenten im Gesundheitssektor und den technischen Mittelstand. Wenn Sie nach einer verlässlichen Lösung suchen, ist persoperm Ihr idealer Ansprechpartner. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!
Anreizsysteme steigern KPIs im Unternehmen
Warum sollten Unternehmen nun eigentlich mit Anreizsystemen arbeiten? Eine von Gallup durchgeführte Analyse zeigt, wie sich Anreize positiv auf die emotionale Bindung zum Unternehmen und damit auch auf Erfolgskennzahlen auswirken:
- 81% weniger Fehlzeiten
- 64% weniger Arbeitsunfälle
- 41% Weniger Qualitätsmängel
- 10% bessere Kundenbewertung
- 14% höhere Produktivität
Insbesondere helfen Anreizsysteme dabei, das Employer Branding Ihres Unternehmens attraktiver zu gestalten. Durch gezielte Anreize beim Einstieg in Ihr Unternehmen differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern und erweitern gezielt Ihren Talent Pool.
Innere und äußere Motivation von Mitarbeitern
Es gibt zwei psychologisch bedingte Gründe, die einen Menschen dazu antreibt, sich bei der Arbeit besonders viel Mühe zu geben oder ihre Aufgaben mit Freude zu erledigen:
Intrinsische Motivation: Beschreibt eine Art der Motivation, die durch persönliche Anreize für das Unternehmen entsteht. Es entsteht bei Mitarbeitern das Gefühl, etwas Sinnhaftes durch Ihre Arbeit zu bewirken und entsteht teils oft aus eigenem Antrieb. Die meisten immateriellen Anreize wie Lobausprechungen oder Awards tragen zum Fördern der intrinsischen Motivation bei Mitarbeitern bei.
Extrinsische Motivation: Äußere Reize beruhen auf dem Prinzip zwischen Austausch und einer Gegenleistung als Vergütung. Personen werden durch Wertgutscheine oder ähnliche Belohnungen angetrieben, eine bestimmte Aufgabe umzusetzen oder gar eine Situation zu vermeiden, die sich negativ auf das eigene Wohlbefinden auswirken könnte.
Anreizsysteme für Mitarbeiter im Unternehmen
Materielle Anreizsysteme
Materielle (monetäre) Anreizsysteme umfassen alle finanziellen und sachlichen Belohnungen, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitern zur Steigerung ihrer Leistung und Motivation bietet. Diese Anreize sind in der Regel direkt mit der Erreichung spezifischer Ziele oder dem Verhalten der Mitarbeiter verknüpft. Das Ziel materieller Anreize ist es, das Engagement und die Produktivität der Mitarbeiter zu fördern, indem sie greifbare und messbare Belohnungen für ihre Arbeit erhalten.
Vor- und Nachteile von materiellen Anreizsystemen:
Monetäre Anreizsysteme ähneln dem Prinzip der Werbeschaltung. Sie sind kurzfristig aber schnell für einen Wow-Effekt sowie einen starken Push in der Aufgabenbewältigung. Zudem muss der Arbeitgeber erst dann eine Belohnung zahlen, wenn der/die Beschäftigte Ihr Ziel erreicht hat.
Der Anreiz für eine Sonderprämie hat zudem einen anderen Faden Nebeneffekt: Jeder Mitarbeiter versucht, mit Hochleistung den Preis zu gewinnen, aber nur wenige werden dann Ziel erreichen. Die Arbeitsleistung für das Unternehmen ist trotzdem gestiegen, eine Prämie hat allerdings nicht jeder Mitarbeiter bekommen. Hier bietet es sich an, „Trostpreise“ durch nicht-monetäre Reize bereitzustellen, um die Motivation der Beschäftigten zu würdigen.
Wenn Mitarbeiter primär für finanzielle Belohnungen arbeiten, kann es schnell passieren, dass ihre Leidenschaft für die Arbeit abnimmt. Dies könnte zu einer geringeren Kreativität und Innovationskraft führen, da der Fokus mehr auf der Erfüllung der Anreizstrukturen liegt als auf der Qualität der Arbeit selbst. Auch haben monetäre Anreize den Nachteil, dass sie oft nicht gerecht verteilt werden können und zu Ungleichheiten führen können. Zudem verlieren sie langfristig ihre motivierende Wirkung, da einmalige Belohnungen schnell als selbstverständlich angesehen werden.
Immaterielle Anreizsysteme
Immaterielle (nicht-monetäre) Anreizsysteme umfassen alle nicht-finanziellen Anreize und Maßnahmen, die ein Unternehmen einsetzt, um die Motivation der Mitarbeiter zu stärken und positives Arbeitsklima zu schaffen. Diese Anreize zielen darauf ab, die intrinsische Motivation der Mitarbeiter zu stärken und ein produktives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Vor- und Nachteile von Immaterielle Anreizsystemen:
Immaterielle Anreizsysteme sind langfristig und verursachen in der Regel nur geringe bis keine Kosten für das Unternehmen. Sie lassen sich auf allen Ebenen und Personen anwenden – von der obersten Führungskraft bis zum kompetenten Mitarbeiter. Denn über eine positive Wertschätzung freut sich jeder. Sie motiviert dazu, mehr zu leisten und bestätigt das Gefühl, das Richtige zu tun. Zugleich erhalten Mitarbeiter dadurch das Gefühl, einen höheren Stellenwert im Unternehmen zu haben.
Während finanzielle Anreize oft klar definierte Regeln und Rahmenbedingungen haben, sind immaterielle Anreize mit einem langfristigeren Aufwand verbunden und haben nur eine bedingte Wirksamkeit. Sie sind subjektiv und unterscheiden sich in ihrer Bedeutung von Person zu Person. Dadurch besteht die Gefahr, dass Unternehmen in Vorleistung gehen, um die Motivation Ihrer Beschäftigten anzukurbeln; die treibenden Anreize zur Motivation sich allerdings stark unterscheiden.
Auch sind viele der Maßnahmen schwierig in die Praxis umzusetzen und erfordern oft eine stabile Unternehmenskultur als Basis solcher Anreizsysteme.
Beispiele zu immateriellen und materiellen Anreizsystemen
Materielle Anreizsysteme | Immaterielle Anreizsysteme |
---|---|
Gehaltssteigerung | Weiterbildungsmöglichkeiten |
Provisionen | Aufstiegschancen |
Bonuszahlungen | Gute Work-Life-Balance |
Gewinnbeteiligungen | Beteiligung an Entscheidungsprozessen |
Zuschüsse bei der Weiterbildung | Teamevents |
Sachleistungen z.B. Arbeitshandy | Attraktive Unternehmenskultur |
Förderung zusätzlicher Sozialleistungen | Homeoffice |
Praxisbeispiele für Anreizsysteme
Beispiel für Monetäre Anreize im Verkauf
Zum Beispiel könnte ein Vertriebsleiter einen finanziellen Anreiz für das Vertriebsteam setzen, um die Verkaufszahlen von Laptops in einem bestimmten Quartal zu steigern. Der Anreiz könnte so gestaltet sein, dass jeder Verkäufer eine Prämie von 500 Euro erhält, wenn er mehr als 50 Laptops verkauft. Zusätzlich kann der beste Verkäufer des Quartals einen Urlaubsgutschein im Wert von 2000 Euro gewinnen. Solche internen Teamwettbewerbe motivieren das ganze Vertriebsteam dazu, Ihr Engagement zu steigern.
Beispiel für Monetäre Anreize im Verkauf
Zum Beispiel könnte die Personalabteilung eines Softwareunternehmens ein Anerkennungsprogramm einführen, um die Leistungen der Mitarbeiter zu würdigen. Jeder Mitarbeiter, der im letzten Quartal einen besonders hohen Beitrag zur Fertigstellung eines Projekts geliefert hat, erhält im Rahmen einer monatlichen Firmenversammlung eine „Mitarbeiter des Monats“-Urkunde. Zusätzlich erhalten diese Mitarbeiter die Möglichkeit, an einem exklusiven Weiterbildungsseminar teilzunehmen, das von einem renommierten Branchenexperten geleitet wird.
Anforderungen an Anreizsysteme
Ein Anreizsystem kann unter Umständen auch zu internen Wettbewerbskämpfen, manipulativen Verhalten und anderen negativen Effekten führen. Die folgenden Punkte müssen von Anreizsystemen erfüllt werden, um wirksame Grundvoraussetzungen zu schaffen:
Genaue Zielsetzung: Das „Warum“ als Zweck für die Einführung von Anreizsystemen sollte vorher klar definiert sein. Entsprechend müssen KPIs festgelegt sowie Meilensteine und ein genaues Zielvorhaben wie Absatzmenge, Projektabschluss oder längere Unternehmensvisionen besprochen werden.
Gleichgewicht der Gegenleistung: Die Gewichtung von Belohnung und Leistung muss richtig bemessen sein. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe sollte dementsprechend großzügiger belohnt werden als eine wichtige, aber dennoch einfachere Aufgabe.
Regeln definieren: Ähnlich wie bei einem Wettbewerb muss ein Anreizsystem das Verhalten der Mitarbeiter im Einklang mit den Unternehmenszielen fördern und die gewünschten Resultate erreichen. Anreize können schnell zu unsittlichen Aktionen führen und kritische Auswirkungen für das eigene Unternehmen bedeuten. Klare strukturelle, ethische Regeln, die zum Wohle beider Seite gelten, müssen daher zwingend festgelegt werden.
Klare Rahmenbedingen schaffen: Das Anreizsystem muss transparent und gerecht sein. Alle Mitarbeitenden sollten den Zusammenhang zwischen Leistung und Belohnung nachvollziehen können und sich fair behandelt fühlen. Der Grundgedanke ist, dass bei keinem Mitarbeiter das Gefühl entsteht, benachteiligt oder ungerecht behandelt zu werden.
Tipps zur Gestaltung eines effektiven Anreizsystems
Flexibilität bei Anreizsystemen: Seien Sie flexibel und bereit, Ihre Anreizsysteme regelmäßig anzupassen, um den sich ändernden Bedürfnissen und Erwartungen Ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden. Was heute effektiv ist, könnte in einigen Jahren möglicherweise nicht mehr den gewünschten Effekt haben.
Bedürfnisorientierte Anreize schaffen: Führen Sie regelmäßige Mitarbeiterbefragungen durch, um herauszufinden, welche Arten von Anreizen für Ihre Mitarbeiter am wertvollsten sind. Die Bedürfnisse und Präferenzen können je nach Altersgruppe, Position und persönlicher Situation variieren.
Team-Anreizsysteme: Führen Sie Belohnungssysteme für kollektive Erfolge, die das ganze Team oder einzelne Abteilungen betreffen, ein. So fördern Sie die Zusammenarbeit aller Mitarbeiter, um ein einheitliches Ziel zu erreichen.
Überladen Sie Ihre Mitarbeiter nicht: Bei der Einführung von Unternehmensanreizen sollten Sie diese Ihren Mitarbeitern nicht aufzwingen. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, die ganz natürlich eintreten. Ein flexibler Ansatz, der Raum für individuelle Präferenzen lässt, kann dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter geschätzt fühlen und motiviert sind, ihr Bestes zu geben.
Kombinieren Sie monetäre und nicht-monetäre Anreize: Auch hier bietet sich ein Gleichgewicht aus beiden Verfahren – aus finanziellen und nicht-finanziellen Anreizen an. Mitarbeiter, die gute Arbeit für das Unternehmen leisten, freuen sich klar über Awards oder mehr Verantwortung. Langfristig gesehen erwarten Menschen jedoch auch eine der Leistung entsprechenden Vergütung. Setzen Sie daher auf eine Kombination beider Reize in Ihrem System.