Jeder kennt die Situation, wenn sich ein guter Freund oder eine gute Freundin mal über ihren Job aufregt…
mal ist es der Chef, mal die Kollegen oder ein Kunde – wir alle können uns zumindest streckenweise in den anderen hineinversetzen. Denn auch uns, egal wie sehr wir unseren Job lieben, geht es ab und an genauso. Diese Frustmomente sind normal und gehören zum Berufsleben.
Was aber, wenn einen der eigene Job nicht mehr ausfüllt?
Manchmal lassen sich Konflikte mit Kollegen auch nicht so einfach beilegen oder man fühlt sich mit seinen Aufgaben allein gelassen. Es gibt zahlreiche Gründe, dass es auf Arbeit unangenehm ist. Diese Gründe können sehr vielschichtig sein. Hinzu kommt die aktuelle Situation des Arbeitsmarktes – auch wenn es noch nicht bei jedem Unternehmen angekommen ist. Gute Mitarbeiter sind nicht so leicht zu finden und zu halten. Offene Stellen finden sich in vielen Branchen und das macht einen Wechsel wesentlich leichter, als in einer für den Arbeitnehmer angespannten Arbeitsmarktsituation.
Die Unzufriedenheit im aktuellen Job ist einer der Hauptgründe, die Menschen zu einem Jobwechsel bewegen. Hier kommen mehrere der bereits benannten Faktoren zusammen. Überforderung, Probleme im Team oder schlechte Arbeitsbedingungen – wie z.B. mangelhafte Ausstattung, schlechte Strukturen und die Betriebs-Organisation.
Das schafft schnell Frust und die Unzufriedenheit wächst. Das Bedürfnis sich nach einer neuen Stelle umzusehen wird größer. Dabei kann diese Frustration auch ganz persönlicher Natur sein.
Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Karriere ist ebenso ein Grund sich jobtechnisch umorientieren zu wollen. Wir alle haben unsere Vorstellung der eigenen Karriere. Ziele die wir uns in jungen Jahren stecken ändern sich eventuell, wir schaffen neue Werte oder manchmal verfehlen wir auch die gewünschten Resultate. Angefangen vom eingeschlagenen Bildungsweg, bis hin zur persönlichen Lebenssituation, gibt es viele Einflüsse.
Die eigene Karriere im Blick
Heute stellt das kein Problem dar. Lebenslanges Lernen und geförderte Weiterbildungen ermöglichen ein verpasstes Abi oder Studium nachzuholen. Sowohl im Job als auch in der Freizeit eröffnet dies ebenso später noch Möglichkeiten die Karriere zu entwickeln. Das erleichtert zusätzlich den Wechsel in eine völlig andere Position, bei neuen Arbeitgebern. Der aktuelle Fachkräftebedarf steigert weiter die Erfolgsaussichten bei einem Jobwechsel, wenn man sich die entsprechenden Qualifikationen erarbeitet hat.
Karriere ist aber inzwischen für Viele nicht mehr alles. Das bedeutet nicht, dass ihnen die Karriere egal ist. Jedoch sind andere Faktoren stärker in den Fokus gerückt. Zeit spielt dabei eine wesentliche Rolle. Viele Menschen leben nicht mehr um zu arbeiten, sondern arbeiten um zu Leben. Dabei entwickelt sich der gesellschaftliche Wandel zu einer lebenszeitfokussierten Einstellung, bei vielen Arbeitnehmern. Der Job wird als Aufgabe wahrgenommen, aber Zeit für das Leben darüber hinaus zu haben, erscheint Vielen inzwischen als wesentlich erstrebenswerter.
Arbeit ist nicht länger der primäre Lebensmittelpunkt
Daher ist ein Grund zu wechseln beispielsweise die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf. Natürlich haben sich hier schon viele Unternehmen angepasst. Luft nach oben gibt es dennoch zu Hauf. Gerade junge Fachkräfte legen hier großen Wert darauf. Elternzeit, flexible Arbeitszeiten und reduzierte Stellen sind da nur einige Beispiele. Im Zweifelsfall wird der Job gewechselt. Das kann auch einfach nur den Standort betreffen. Lange Pendelzeiten erschweren das Leben als Eltern. Besonders relevant sind solche Faktoren auch bei Alleinerziehenden. Die Möglichkeit für Homeoffice, eine geförderte Kinderbetreuung und Familienangebote sind Aspekte, die so manchen Arbeitnehmer für einen Wechsel begeistern können.
Manchmal ist es aber auch viel subtiler
Das Interesse an einem anderen Unternehmen ist für viele auch schon Anreiz über einen Wechsel nachzudenken. Employer Branding wird immer wichtiger. Dabei spielt auch das Image des Unternehmens eine Rolle. definitiv geht es nicht immer um Geld oder andere Vorteile. Das Standing des Unternehmens in der Region oder allgemein in der Gesellschaft kann ein Grund für die Wechselbereitschaft sein. Bietet sich dann eine passende Stelle an, ist ein Wechsel wesentlich wahrscheinlicher. Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass starke Arbeitgebermarken einen Wechselwunsch zu diesen Unternehmen massiv bestärken können.
Neuere Forschungen belegen, dass der eigene Job selbst eine Bedeutung haben sollte. Die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit steht dabei im Fokus. Das Interesse an einer anderen Aufgabe kann dabei – wie die Unzufriedenheit mit der eigenen Karriere oder das Interessen an einem anderen Unternehmen – schnell zum Wechselgedanken führen. Das Gefühl einer bedeutungsvollen oder zumindest relevanten Aufgabe ist für viele, wenn auch nicht für alle Menschen, eine wichtige Basis für die Zufriedenheit im Job.
Am Ende geht es auch ums Geld
Neben diesen ideellen Gründen kann es auch ganz praktische Gründe geben. Eine finanziell angespannte Situation ist ebenfalls ein möglicher Grund für einen Wechsel. Das kann natürlich generell an einer unterdurchschnittlichen Bezahlung liegen oder an einer veränderten Lebenssituation. Zum Beispiel durch Nachwuchs oder aber andere Zahlungsverpflichtungen. Wichtig für Unternehmen ist dabei nicht nur von Fach- und Führungskräften zu sprechen. Jeder Mitarbeiter und besonders auch Auszubildende bewerten die Option eines Jobwechsels durchaus nach wie vorstark nach den finanziellen Aspekten. In den Befragungen führte dieser Punkt nach wie vor die Antwortlisten an. Lebenshaltungskosten steigen stetig, insbesondere in den Ballungszentren. Da kann das eigene Gehalt schon mal zu knapp sein. Finanzielle Engpässe sind immer ein Katalysator für Veränderungen. So auch im Berufsleben.
Der Wert guter Arbeit
Letztlich kann es aber auch einen simplen, wie komplexen Grund geben sich mit dem Wechsel des Arbeitsplatzes zu beschäftigen. Dieser Grund ist wesentlich häufiger anzutreffen als man meinen sollte.
Die fehlende Anerkennung für gute Arbeit.
Jetzt mag man meinen, dass es keine große Sache ist, gute Arbeit zu würdigen. Manche meinen auch, man soll sich doch nicht zu wichtig nehmen. Dabei ist Lob durchaus das A und O. Es würdigt nicht nur die Leistung, sondern motiviert auch zu weiteren guten Ergebnissen. Es unterstützt das generelle Arbeitsklima und ermöglicht zudem Fehlleistungen sanfter kommunizieren zu können ohne dabei die Motivation stark zu beeinträchtigen. Die Zeiten in denen Angst ein adäquater Führungsstil ist, sind seit der Industrialisierung längst vorbei. Zumindest sollte man das meinen. Dennoch bewerten über die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer eine positive Anerkennung geleisteter Arbeit als unzureichend.
Obwohl es kostenfrei ist und kaum als Aufwand bezeichnet werden kann, tun sich viele Führungspersönlichkeiten unheimlich schwer, authentisch und regelmäßig zu loben und zu würdigen. Viele Chefs vergessen dabei nicht zu kritisieren – das scheint immer wie von selbst zu gelingen. Ein solches Arbeitsumfeld führt schnell zum Gedanken eine neue Stelle anzutreten.
In modernen Unternehmen mit geschulten Führungspersonal ist die Anerkennung von guter Arbeit eine Selbstverständlichkeit. Letztlich spielen die anderen Gründe für einen Wechsel in diesen Grund mit hinein. Mein Job gewinnt beispielsweise durch regelmäßige Anerkennung an Bedeutung und Relevanz. Das Unternehmen stärkt so seine Arbeitgebermarke, die Zufriedenheit bei der eigenen Karriere und dem aktuellen Job wächst so ganz von allein.
Ein Fazit – die sieben Gründe seinen Job zu wechseln
Es gibt noch weitaus mehr Gründe sich über einen Wechsel Gedanken zu machen. Nicht immer ist es ein einzelner Grund, der zu dem Wunsch führt sich berufsmäßig zu verändern. Vielmehr ist es die Summe vieler Einflüsse.